Normoxic Trimix Diver
Befähigung
Der Normoxic Trimix Diver Kurs vermittelt die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten um normoxische Trimix-Tauchgänge sicher durchzuführen, einschliesslich der Verwendung der zusätzlichen Ausrüstung (im Vergleich zum Advanced Nitrox Diver).
Im Kurs werden Kenntnisse zu den physischen und physiologischen Aspekten des Tauchens mit normoxischen Trimix Gemischen vermittelt. Zentrale Ausbildungselemente sind die Tauchgangsplanung von normoxischen Trimix-Tauchgängen, inkl. beschleunigte Dekompression, Risikobeurteilung und Notfallplanung, Ausrüstungsauswahl und -Konfiguration.
Äquvalenzen CMAS
Das Brevet Trimix Normoxic Diver CMAS swiss diving ist von der CMAS als international gültiges Zertifikat "Plongeur Trimix Normoxic CMAS" beziehungsweise "CMAS Normoxic Trimix Diver" anerkannt
Organisation und Dauer der Ausbildung
- minimale Kursdauer: 3 Tage
- Minimum Praxislektionen: 6 Tauchgänge, mit einer totalen Tauchzeit von minimal 300 Minuten. Dabei dürfen maximal 2 Tauchgänge pro Tag mit einem minimale Oberflächenintervall von 3 Stunden durchgeführt werden
Kurszulassung
- vollendetes 18 Altersjahr
- D3 (Dreisterntaucher) CMAS swiss diving, oder gleichwertig nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
- Advanced Nitrox Diver CMAS swiss diving, oder gleichwertige Ausbildung
- Sidemount Technical Diver falls in SidemountKonfiguration getaucht wird
- mindestens 150 Tauchgänge, davon 20 Advanced Nitrox Tauchgänge
- empfohlene Ausbildung: Technical Skills Diver CMAS swiss diving
- Gültiges Tauchtauglichkeitszeugnis gemäss den allgemeinen Bedingungen.
- Versicherung: die Teilnehmer müssen einen Versicherungsschutz für das Tauchen mit Trimix besitzen
Abschluss und Zertifizierung
Die Ausbildung zum Trimix Normoxic Diver CMAS swiss diving ist erfolgreich abgeschlossen nachdem der Tauchschüler:
- die schriftliche Prüfung bestanden hat
- die praktischen Tauchanforderungen erfüllt hat
- mindestens 3 normoxische Trimix-Tauchgänge durchgeführt hat, wobei 2 Tauchgänge auf mindestes 50 m und einer auf mindestens 60 m stattgefunden haben
Die erfolgreiche Absolvierung wird mit der Aushändigung des Brevets Trimix Normoxic Diver CMAS swiss diving bestätigt.
- CMAS swiss diving Doppelkarte
- Diplom-Urkunde A4
Grenzen während der Ausbildung
- maximale Tauchtiefe: 65 m
- minimale totale Tauchzeit innerhalb des Kurses: 300 Minuten
- maximale END (pN2 äquivalent zu Luft): 30 m für die normoxischen Trimix-Tauchgänge
- maximaler Sauerstoffpartialdruck (pO2): 1.4 bar während der Grundzeit und 1.6 bar während der Dekompression
- empfohlene maximale Gasdichte 6.3 g/l
- maximales Verhältnis Instruktor / Tauchschüler im Freiwasser: 1:2
Während den Tauchgängen müssen die Kursteilnehmer jeder Zeit unter der direkten Aufsicht eines Normoxic Trimix Instruktors sein.
Unter Normoxic versteht CMAS swiss diving Trimixgemische mit einem minimalen Sauerstoffanteil von 18 %. Dieses Gas kann an der Oberfläche geatmet werden.
Theorie
Nach Abschluss der Trimix Normoxic Diver Theorie beherrscht der Kandidat die folgenden Themen und kann den ihm vorgelegten Theorie-Fragebogen beantworten:
BASIS
- Vorteile und Nachteile von Trimix
PHYSIOLOGIE / PHYSIK
- Eigenschaften folgender Gase: O2, N2, He, Ar, CO2, CO, inkl. thermische Leitfähigkeit, narkotisches Potential, Gasdichte
- Vergiftung durch folgende Gase: O2, N2, He, CO2, CO, und weitere Gase die beim Tauchen verwendet werden
- ideale Gasgesetze
- Berechnung des Partialdruckes von Sauerstoff (pO2), Stickstoff (pN2), Helium (pHe) eines Gemisches auf einer festgelegten Tiefe
- Berechnung der END auf einer festgelegten Tiefe und die MOD eines Gemisches
- Berechnung des Best Mix einer festgelegten Tiefe
- Löslichkeit, Diffusionsgeschwindigkeit und den Einfluss auf die Dekompression von Sauerstoff (O2), Stickstoff (N2) und Helium (He), insbesondere auf die Gewebe des menschlichen Körpers
- Einfluss eines persistierende Foramen Ovale (PFO) auf die Planung eines TrimixTauchganges, insbesondere auf des Verhalten vor und nach dem Tauchgang
- Blasendynamik und ihr Einfluss auf die Tauchgangsplanung (Tiefe Stopps (deep stop), Gradientenfaktoren (GF))
- Langzeiteffekte auf den Körper von tiefen Tauchgängen
GASPLANUNG
- Festlegung der Tauchganggemische: Grund- und Dekompressionsgase
- Standardgemische
- Gemische auf den Tauchgang angepasst
TAUCHGANGSPLANUNG
- Dekompressionsmodelle, ihre Anwendung und Anpassungen an den Tauchgang, zum Beispiel Blasenmodelle, Bühlmann-Modell, Gradientenfaktoren (GF), tiefe Stopps
- Tauchgangsplanung, inklusive Dekompressionsstopp, Gasmengen, inklusive Reserve, Auswahl der Flaschengrösse und Umgang mit Gasausfällen
- Notfall- und Sicherheitsmanagement, inklusive Möglichkeiten eines Oberflächensupport und der Einsatz einer Notfallboje
- Verhalten vor dem Tauchgang, während des Abstiegs, während der Grundzeit, während des Aufstieges und nach dem Tauchgang im Wasser und an Land
- Wirkung des Sauerstoffs (OTU und CNS)
- Thermomanagement, inkl. Symptome von Hypothermie, Hyperthermie, Einsatz einer Heizung und dessen Auswirkung auf die Dekompression und der Nutzung von Argon als Tariergas
- Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr (Hydratation)
AUSRÜSTUNG
- notwendige Ausrüstung
- Basisausrüstung
- die Ausrüstung für die Dekompression, inklusive die Dekompressionsflaschen
- Redundanz der Tauchausrüstung
- Hydrodynamische Konfiguration der Tauchausrüstung, inklusive Positionierung der Flaschen)
- Beschriftung der Tauchflaschen
Praxis
- einen normoxischen Trimix-Tauchgang innerhalb der durch die gewählten Gase und des gewählten Gasvorrates vorgegebenen Grenzen planen und durchführen
- Durchführung der Gasanalyse aller Gemische des geplanten normoxischen TrimixTauchgangs (Grundgemisch, Dekompressionsgase)
- alle Gaswechsel werden unter der gegenseitigen Kontrolle durchführt
- bespricht kurz vor dem Tauchgang nochmals folgende Punkte: Ziel des Tauchganges, eamaufgaben, Ausrüstungscheck (Gear Matching), Tauchgangslimiten (Tiefe, Grundzeit, minimale Gasdrücke), Dekompressionsplan, Umgebungsbedingungen (Strömung, Sicht, Schifffahrt)
- führt im Wasser folgende Checks durch:
- Kontrolle auf Lecks (Bubble-Check)
- Alle Flaschenventile selbständig unter Beibehaltung der Tiefe (+/-1 m) schliessen und öffnen (V-Drill)
- Verwendung des Langschlauches zur Gasspende (S-Drill) - horizontale Wasserlage und neutrale Tarierung während des gesamten Tauchganges
- korrekte Handhabung der Dekompressionsflaschen
- Verlust der Maske, d.h., Wechsel auf die Backup-Maske
- Einsatz des Schneidewerkzeuges
- Verlust einer beliebigen Flasche bzw. Gases und Stoppen eines Gasverlustes, d.h. schliessen jedes Ventils ist möglich
- setzten der Boje (SMB) ohne Änderung der Tiefe (+/-1 m) und Beobachtung des Tauchpartners
- sichere Tauchgangsdurchführung
- zeigt, dass er die psychischen und physischen Fähigkeiten besitzt, um einen normoxischen Trimix-Tauchgang sicher durchzuführen, insbesondere Teamzusammenhalt (team awarness)