Weiterbildung zum Thema Sättigung und Entsättigung

Auf Einladung von «H2O – DIE Tauchschule» in Niederurnen haben am Samstag, 15. November, rund 50 Taucherinnen und Taucher, Tauchlehrerinnen und Tauchlehrer von verschiedenen Tauchschulen an einer Weiterbildung teilgenommen. Taucharzt und Tauchlehrer Michael Mutter hat einen ganzen Vormittag lang über Sättigung, Entsättigung und Dekompressionskrankheiten referiert.

Der Tauchcomputer spuckt Nullzeiten und Dekohalte aus. Welche Gesetzmässigkeiten dahinterstecken, dürfte auch hochbrevetierten Taucherinnen und Tauchern nicht im Detail bekannt sein. Der zentrale Begriff heisst «Übersättigungstoleranz», wie Michael Mutter in seinem Vortrag im Detail erklärt hat. Wenn die Gewebe des Körpers keine Übersättigung, zum Beispiel von Stickstoff, tolerieren würden, wäre nicht nur das Tauchen, sondern auch eine Fahrt auf einen Berg nicht möglich.

Wenn die Übersättigungstoleranz überschritten wird, entstehen Blasen. Und wenn diese Blasen, etwa über ein sogenanntes persistierendes Formen ovale (PFO) im Herzen, in den arteriellen Blutkreislauf gelangen, können schwere Schädigungen die Folge sein.

Als Tauchmediziner hat Michael Mutter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Tipps zum Vermeiden einer Dekompressionserkrankung auf den Weg gegeben. Viele Regeln dürften allgemein bekannt sein. Etwa der langsame Aufstieg, die Begrenzung der Anzahl Tauchgänge pro Tag oder das Vermeiden von Dehydrierung. Michael hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber auch erklärt, weshalb er das Nasstauchen im Winter in der Schweiz als «No-Go» ansieht (Wenn man friert, entsättigt man langsamer.) oder weshalb er das Aufblasen einer Boje mit dem Mund als die «dümmste Übung überhaupt» ablehnt: «Durch das Pressen wird jedes PFO geöffnet.»

In der Pause und nach dem Vortrag hat die Gelegenheit bestanden, sich im persönlichen Gespräch mit dem Referenten auszutauschen.

Daniel Fischli

 

Quelle der Fotos:
Bild 1 und 2 sind von Sidonia Ackermann
Bild 3 und 4 von Daniel Fischli