Impressionen von der I1-Ausbildung
Ein Samstagvormittag im Frühsommer am Zürichsee. Richterswil, Tauchplatz „Horn“. Die Lufttemperatur ist zwar angenehm, der Himmel ist aber bewölkt, irgendwann gegen Abend wird ein Gewitter kommen. Der Platz ist deshalb fast menschenleer. „Mein“ Schüler und ich als I1-Anwärter haben zwei D1-Ausbildungstauchgänge vor uns, als Schatten wird ein erfahrener Tauchlehrer dabei sein.
Zugang zum Wasser über eine Rasenfläche und eine breite flache Treppe, im Wasser ist Bootsverkehr nicht ganz auszuschliessen, unter Wasser ein leicht abfallendes Gelände. Alles in allem ein idealer Schulungstauchplatz. Der Schüler freut sich, dass er nach den Tauchgängen im Walensee endlich einmal eine passable Sicht hat und auch ein paar Fische beobachten kann. Seine Wasserlage wird mit jedem Tauchgang besser.
Szenenwechsel: Materialkunde bei Tecdiving in Luzern. Einmal verschiedene Automaten nicht nur als Querschnittskizze sehen, sondern in ihre Einzelteile zerlegt direkt handfest vor sich auf dem Tisch haben. Tauchlehrer René Röösli schraubt die Sachen auseinander, erklärt, weist auf Besonderheiten hin und setzt die Teile wieder zusammen. Die membrangesteuerte kompensierte erste Stufe gibt ihre Geheimnisse preis.
Das Modul „Sicherheit am Tauchplatz“ ist ganz realitätsnah gestaltet. Als Vorbereitung plane ich ein Sicherheits- und ein Notfallkonzept für den Tauchplatz Lopper am Vierwaldstättersee. Dazu einen Tauchgang mit René Röösli, der vorgibt, ein Padi-AOWD-Brevet zu besitzen und noch nie in einem See getaucht zu haben. Dafür, dass er ein Anfänger ist, macht er es dann ganz gut… Nach dem Tauchgang folgt die Manöverkritik. Die gewählte Tiefe war für einen See-Neuling etwas zu ambitioniert und ich hätte ihn etwas enger unter Kontrolle haben sollen.
Jetzt bleibt bis zum Prüfungstag noch das Büffeln der grossen und etwas unübersichtlichen Menge an Theorie. Nicht überall erschliesst sich die Bedeutung der Inhalte für die künftige Tätigkeit als Tauchlehrer unmittelbar. Ich hoffe auch auf etwas Glück. Am meisten gelernt habe ich bei der Vorbereitung und Durchführung der eigenen Theorie- und Praxislektionen mit „meinem“ Schüler. Eigentlich schade, dass dies am Ende nicht benotet, sondern einfach als absolviert abgehakt wird.
Daniel Fischli