Tauchen nach Covid-19-Impfung

In der von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im Rahmen der Prüfung von Impfstoffen bereitgestellten Dokumentation wird festgestellt, dass es nach einer Impfung zu adversen Reaktionen kommen kann.

Solche Reaktionen sind allgemein mild und bei Impfungen jeglicher Art nicht ungewöhnlich. Bei den beiden in der Schweiz verwendeten Impfstoffen von «Pfizer/Biontech» und «Moderna» treten z. B. Kopfschmerz, erhöhte Temperatur, Übelkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schwindelgefühl, Störungen des Magen-Darm-Trakts, Schwellung der Lymphknoten, Covid-Arm auf. Nebenwirkungen treten gemeinhin innerhalb von 12 bis 48 Stunden nach der Impfung ein und können in einzelnen Fällen bis zu 7 Tage andauern.

Obwohl die bei weitem überwiegende Mehrheit der Nebenwirkungen bisher leicht sind und die Sicherheit zugelassener Impfstoffe in keiner Weise in Frage stellen, besteht die Möglichkeit, dass solche Nebenwirkungen durch die Umstände des Tauchens, z. B. Immersion, Druck, und hypoxische/hyperoxische Umgebungen, verstärkt werden. Darüber hinaus kann es sein, dass immunologische Auswirkungen der Covid-19-Impfung zeitweise das Risiko tauchbedingter Krankheiten erhöhen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Daten vor, die darauf hinweisen würden, dass das Tauchen Einfluss auf die Schwere einer Impfreaktion haben oder die Leistungsfähigkeit von Tauchern in Bezug auf Sicherheit einschränken könnte. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei diesen Impfstoffen um neue pharmakologische Produkte handelt, und um sicher zu stellen, dass die oben beschriebenen Nebenwirkungen die Ausübung sicherheitsrelevanter Aufgaben nicht beeinträchtigt, möchten wir Taucher/innen in Absprache mit den SUHMS-Ärzten die Informationen und Richtlinien von WHO, EMA, und ECDC zu Covid-19-Impfungen, um die folgenden spezifische Ratschläge ergänzen:

1.

Tauchende sollten nach Empfang jeder Impfdosis 7 Tage (oder mindestens 72 Stunden, wenn keinerlei Symptome vorlagen) lang warten, bevor sie wieder mit dem Geräte- oder Apnoetauchen beginnen.

2.

Diese Pause sollte verlängert werden, wenn der Taucher oder die Taucherin

 

a)

Nach der Impfung Nebenwirkungen erfahren hat, die länger als 48 Stunden anhielten

 

b)

Persönlichen Riskofaktoren ausgesetzt ist, wie zum Beispiel:

 

 

i.

Starkes Übergewicht

 

 

ii.

Chronische Stoffwechselerkrankungen (einschließlich Diabetes)

 

 

iii.

Rauchen

 

 

iv.

Einnahme von Medikamenten, die das Risiko thromboembolischer Vorfälle erhöhen (einschließlich oral eingenommener Verhütungsmittel)

 

 

v.

Sonstige oder mehrere der obigen Risikofaktoren

 

c)

Tauchgänge durchführen möchte, die spezifische technische Fertigkeiten erfordern oder die die Grenzen des Sporttauchens innerhalb der Nullzeit überschreiten (technisches Tauchen, tiefe Dekompressionstauchgänge)

3.

Tauchenden wird empfohlen, bei Nebenwirkungen, die länger als 48 Stunden nach der Covid-19-Impfung anhalten, ihren Hausarzt zu konsultieren.

4.

Falls in der Folge von nicht riskanten Tauchgängen innerhalb von 7 Tagen nach einer Covid-19-Impfung mögliche Symptome einer tauchbezogenen Erkrankung eintreten, sollte ein Tauchmediziner zu Rate gezogen werden.

Quelle: www.daneurope.org