Bericht zum Modul E

Sicherheit am Tauchplatz vom 26. August

Wir trafen uns kurz vor 9 Uhr im Kaffeeraum der kantonalen Seepolizei in Oberrieden.

Hier konnten wir uns noch mit einem Kaffee stärken bevor es um punkt 09:00 Uhr losging.

Da ich selber als Tauchlehre eines anderen Verbandes nur in einen Crossover komme, war es für mich das erste Kennenlernen. So ging es nach einer allgemeinen Tagesinfo von Kursleiter und Chefexperte Christoph Schmied mit einer kurzen Vorstellungsrunde los. Wir waren viel Teilnehmer, der Chefexperte Christoph und als zusätzlicher Experte Mani (Manuel Oehler)

Der Theorieteil am Morgen war recht intensiv, aber sehr interessant und einige Punkte gaben auch Anlass zu Diskussionen.

Auch wenn alles in den Unterlagen nachzulesen ist, so möchte ich hier doch ein paar interessante Punkte aus Christophs Vortrag herauspicken. Wie kalt die Pressluft beim Tauchen in der Flasche wird konnte sich schliesslich keiner wirklich Vorstellung. Bei Stahlflaschen wurden nach 10 Tauchminuten im Bereich des Steigrohres Temperaturen von minus 60 Grad gemessen. Da Kompositflaschen auch als Isolation zum Wasser wirken geht es bei diesen sogar bis minus 100 Grad!

Wichtig zum sicheren Tauchen ist vor allem die physische und psychische Gesundheit der Taucher. Ein regelmässig durgeführter Tauchuntersuch war insofern Anlass zur Diskussion, da eigentlich jeder Arzt diesen ausstellen kann. Die Sicherheit diesbezüglich kann ich erhöhen, indem ich den Untersuch bei einem entsprechend ausgebildeten Arzt machen lasse. Eine Liste dieser Ärzte findet man auf der Homepage von SUHMS (www.suhms.org). Wichtig ist aber auch ein gesunder Menschenverstand und etwas Menschenkenntnis im Gespräch mit den Tauchschülern.

Bei der Tauchausrüstung möchte ich hier noch erwähnen, dass diese vor allem dem Ausbildungsstand der Taucher angepasst sein muss. Es nützt beispielsweise nichts, wenn ein D1 Schüler eine Signalboje dabei hat, wenn er die Handhabung noch nicht kennt. Die Entscheidung über die Tauglichkeit der Ausrüstung trägt in Kursen letztlich der Tauchlehrer!

Zusätzlich zu beachten gilt es beim Tauchen im Ausland, dass in EU-Staaten Tauchflaschen und Ventile im Auto gesichert sein müssen.

Ein gutes Sicherheitsmanagement ist immer noch die beste Unfallverhütung. Was früher die Frage nach dem nächsten Telefon war ist heute bei etwas abgelegenen Tauchplätzen die Frage nach dem Empfang.

Ebenso wichtig ist beim Tauchen ein frühzeitiges Erkennen eines sich anbahnenden Problems bevor es da ist.

Für den Fall eines Unfalls ist es dann Sinnvoll, wenn der Taucher in seinem Handy bereits den Notfallpass ausgefüllt hat!

Nach dem Mittagessen war dann die Praktische Arbeit auf dem Programm. Zu planen hatten wir einen Einstiegstauchgang für einen D3 Kurs am 9. September mit 8 Teilnehmern. Zum Rekognoszieren teilten wir uns in zwei Gruppen ein. Romana und Urs übernahmen den Teil an Land, Manu und ich bereiteten uns auf einen Tauchgang an der Seehalde vor. Als wir mit dem Schiff den Tauchplatz erreicht hatten, war praktischerweise bereits eine Tauchflagge gestellt… dachten wir.

Kaum in der Nähe, tauchten dann aber 2 Taucher auf und schienen Probleme zu haben. Wir brauchten einen Moment um die Situation zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Manu sprang als erster nur im Anzug ins Wasser und ich rüstete mich noch fertig aus, damit ich im Notfall noch tauchen könnte. Ein Taucher war bereits bewusstlos und musste geborgen und versorgt werden. Der zweite Taucher hatte starke Schmerzen im rechten Arm und war daher etwas schwerer zu bergen. Wir hatten die Namen der Beiden erfragt und erfuhren, dass der eine wohl auf 30 m Probleme hatte und zur Oberfläche schoss. Sein Tauchpartner versuchte ihm zu folgen, erreichte ihn aber erst an der Oberfläche. Dass es bereits der Zweite Tauchgang der beiden war und der Erste auf 50 m Tiefe war erfuhren wir leider erst in der Nachbesprechung.

Auch mussten wir feststellen, dass es nichts nützt, wenn man das beste Material an zum Tauchplatz mitnimmt, wenn man es nicht einsetzen kann! Wir hatten den Sauerstoffkoffer vorgängig nicht studiert, so dass wir ihn im Notfall nicht mal einsetzen konnten, und wir haben auch das Defi einfach liegen gelassen!

Wenigstens war Mani glücklich, hatte er doch die Kurserwartung, dass Fehler gemacht werden, schliesslich lernt man ja aus Fehlern bekanntlich am meisten. Wir hatten zwar recht gut gearbeitet, aber auch genug Fehler gemacht.

Nach dieser Zwischeneinlag ging es wieder an den eigentlichen Auftrag, unsere Rekognoszierung. Unser Rekognoszierungstauchgang gemäss Auftrag war sehr gut und wieder etwas entspannend.

Wieder zurück in der Seepolizei hatten wir dann noch etwas Zeit zur Vorbereitung der Präsentation. Die Präsentation war dann recht  gut und sehr positiv.

Nachdem bereits alle Fragen geklärt waren, konnten sich mein Mitstreiter etwas nach 17:00 Uhr bereits wieder auf den Heimweg machen. Für mich galt es noch das Modul direkt mit der Prüfung  abzuschliessen. Da wir den ganzen Tag aufmerksam mitgearbeitet hatten, lief diese eigentlich recht gut. So habe ich das Modul E bereits erfolgreich abgeschlossen.

Ich bedanke mich bei Christoph Schmied und Mani Oehler und den anderen Teilnehmern Romana, Urs und Manu für den interessanten und Lehrreichen Tag und wünsche allen noch einen erfolgreichen Vorbereitungskurs.

Hünenberg, 28. Aug.2017, Erwin Wöber