Ausbildung zum I1 Tauchlehrer CMAS.CH DRS Gruppe 2018

Vor gut einem halben Jahr habe ich mich für die Ausbildung zum Tauchlehrer CMAS I1 entschieden.

Nun ist es soweit und die Ausbildung begann am Samstag 20.1.2018 um 09:00 Uhr im Hause des Tauchclubs Zug. Die Einführung  I1 wurde unter fachmännischer Leitung von Tauchlehrer I4 Martin Buchwalder durchgeführt.

Aktuell besuchen den Kurs CMAS I1 2018 sechs Teilnehmer: Christian Biedermann, Thomas Meyer, Glen Schuerch, Daniel Sommer, Patrick Wendel und ich.

Fünf, welche die gesamte Ausbildung absolvieren und einer der einen Crossover-Kurs macht. Crossover bedeutet, dass dieser Teilnehmer schon Tauchlehrer in einer anderen Organisation  ist, und nun auch von der CMAS anerkannt sein möchte.

Ausbildung Modul A - Einführung

Martin „BUWA“ Buchwalder führte uns in seiner Funktion als Chef Ausbildung in die komplette Homepage des CMAS Verband ein. Dabei erfuhren wir, wie Umfangreich die Ausbildung zum Tauchlehrer überhaupt ist. Ich habe mir die Ausbildung schon intensiv vorgestellt, wusste aber nicht genau, was mich erwarten würde. Während der Einführung stellte ich mir Fragen wie: hört denn das nie mehr auf?, was muss ich noch alles mitbringen um Tauchlehrer zu werden?, was wird uns überhaupt genau beigebracht?, was wird von uns erwartet?, usw. Alles wurde uns bis ins Detail erklärt. Ehrlichgesagt, weiss ich nicht mal mehr genau was in welchem Ordner steht und er kennt noch zusätzlich die ganze Homepage?! Unsere Blicke wanderten im Theoriesaal umher und bei vielen wurden die Augen immer grösser und grösser. Einige konnten jedoch immer noch schmunzeln, was zu noch grösseren Augen meinerseits führte.

Ja, ich habe mir das Ganze leichter vorgestellt, aber ich freue mich immer noch sehr auf die Ausbildung und die bevorstehenden Herausforderungen.

Eine Riesenmenge an Papier wartete bereits auf uns, welche wir glücklicherweise nicht wie im 3Stern Kurs in einer Tasche mit uns herumschleppen müssen, sondern in einem dafür vorgesehenen CMAS Rucksack bequem mittragen können. Sämtliche Unterlagen wurden uns ebenfalls in digital Form abgegeben. Beides erachte ich als äusserst sinnvoll.

Ausbildung  Modul D -  Materialkunde

Die zweite Tageshälfte begann unter der Leitung von Christoph Schmied. Ebenfalls ein I4 und der Materialcrack der CMAS. Wir hörten ihn schon lange bevor er den Raum betrat. Ich dachte, da rollt eine Zügelfirma an. Es war jedoch nur der voll beladene Christoph. Er hatte Ausrüstung, Schnittmodelle und jede Menge anderes Anschauungsmaterial dabei. Ich hatte das Gefühl, dass er mit einem Lastwagen angereist sein musste. Er brachte Kiste um Kiste hoch zu uns in den 3.Stock und das wohlgemerkt auch noch ohne Lift.

Wie schon der Morgen davor, war es ein sehr informativer Nachmittag, welcher durch das diverse und zahlreich vorhandene Material unterstützt und ergänzt wurde. Genial fand ich, dass man die Einsatzmittel nicht nur auf einer Leinwand sah, sondern in Echt vor sich hatte. Durch die vielen Schnittmodelle fiel es einem zudem noch leichter, die Funktionsweisen der Geräte zu verstehen.

Es blieb keine Frage unbeantwortet, was mich sehr beeindruckte. Was mich besonders faszinierte, waren die Versuche die Christoph durchführte. Er demonstrierte zum Beispiel was passiert, wenn der Finimeter oder der Mitteldruckschlauch abreisst. Es war erstaunlich wie schnell die Flasche leer war.

Obwohl Christoph wahrscheinlich noch 2 Wochen oder gar einen Monat weiter erzählen gekonnt hätte, war um 17:00 Uhr der erste Kurstag vorbei. Es war sehr eindrücklich.

Ausbildung Modul B -  Methodik und Didaktik

Am Sonntag den 21.01.2018 wurden wir in die Thematik der Methodik und Didaktik eingeführt. Unser Ausbilder, Urs Cadruvi ist ein absoluter Profi in diesem Bereich und nicht zu Letzt der Regionalchef DRS. Er warf uns gleich mal ins sprichwörtliche, kalte Wasser. Dies lief folgendermassen ab: Vorgängig bekamen wir den Auftrag eine 10 Minütige Präsentation zu einer 1 Stern Ausbildung vorzubereiten und vorzutragen. Die Gestaltung und der Gebrauch von Hilfsmitteln wurde uns frei gelassen.

Ich dachte mir, dass ich diese Präsentation am Samstagabend noch kurz vorbereite. Aus kurz wurde dann jedoch aber letztlich eine dreistündige Knochenarbeit. Ein bisschen Druck hat ja aber bekanntlich noch keinem geschadet. Trotz meiner jahrelangen Erfahrung als Ausbilder stieg am Sonntag dann doch auf einmal das Lampenfieber. Wie das ebenso ist, wenn die Profis vor einem sitzen und noch zusätzlich eine Kameralinse auf dich gerichtet ist. Da muss ja Nervosität aufkommen. Jeder, der was anderes sagt, ist meiner Meinung nach nicht ganz ehrlich.

Es erwischte mich Eiskalt, denn wie es aussah, wollte ich wohl zu viel und bin ein wenig übers Ziel hinaus geschossen. Zu viel auf der Präsentation und zudem noch übers eigentliche Thema hinaus erklärt. Ich hatte das Thema Druck, der war zum Zeitpunkt meiner Präsentation aber leider am falschen Ort.

Nach der ersten Präsentationsrunde analysierten wir die Videos und nahmen die wertvollen Inputs von Urs und den anderen Teilnehmern auf, um dann anschliessend unsere verbesserten Präsentationen noch einmal, mit ähnlichem Lampenfiebergehalt vorzutragen. Bemängelt wurde vor allem, dass es viel zu theoretisch war. Besser wäre gewesen, wenn man statt trockener Theorie die Zeit für spannende Experimente genutzt hätte. So hätte man die geforderten Ziele erreicht. Das habe ich mir für ein nächstes Mal gemerkt.

Ausser Patrick ging es allen Teilnehmern etwa gleich. Er wiederum ist mit einer Tasche gefüllt mit nützlichen Utensilien angereist. Ich kenne Patrick jetzt schon sehr lange und wusste, dass er wieder genau weiss, was bei der Aufgabe verlangt wird. Der hat doch bestimmt einen Informanten. Nein, Spass bei Seite, es war wirklich eine unterhaltsame Präsentation über Archimedes. Er hat eine Cola-Dose mit Hilfe von Blei in schwebenden Zustand gebracht. Alles hat dann aber auch nicht ganz funktioniert, was ich hier aber nicht im Detail ausführen werde.

Wir sind alles erwachsene Männer, aber wenn wir ein „Spielzeug“ in die Hände bekommen und sei es noch so simpel, dann werden wir wieder zu Kindern. Dann können wir sogar mit etwas Einfachem, wie z.B. einer mit Wasser gefüllten Flasche, die zum Aufzuzeigen ob Flüssigkeit kompressibel oder nicht ist, unseren Spass haben.

Egal um welches Thema es sich handelt, praktische Beispiele und der Einbezug der Teilnehmer ist das A und O für eine gelungene Präsentation bzw. Ausbildung.

Schlusswort

Was mich am meisten überzeugte war, dass alle die in diesem Verband arbeiten dies mit voller Überzeugung tun. Es sind alles Idealisten. Dies im positiven Sinne. Menschen die den Verband professionalisieren, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das einzige Ziel bleibt, dass Tauchen sicherer und besser zu machen.

Man spürt bei den Ausbildern das Herzblut regelrecht. Dies motiviert mich noch mehr, die Ausbildung zum I1 Tauchlehrer erfolgreich zu absolvieren. So werde auch ich selber hoffentlich  irgendwann etwas positives zur Organisation beitragen können. Bis dahin ist aber noch ein langer Weg.

Michael Schnyder